
Dr. Ulrike Eberle (Projektleitung BioVal, ZNU – Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung) hat im Rahmen des BioVal-Projekts Anfang Juli gemeinsam mit Helene Eulenstein (Projektpartnerin, FRoSTA AG) landwirtschaftliche Produzent:innen und das FRoSTA Werk in Lommatzsch besucht. Ziel der Besuche war es, zu erfahren, wie mit Biodiversität umgegangen wird und wie gemeinsam daran gearbeitet werden kann, den Schutz von Biodiversität weiter voran zu bringen.
Das BioVal-Vorhaben hat zum Ziel, Instrumente und Managementtools zu entwickeln, um Biodiversität entlang der Wertschöpfungsketten von Produkten zu schützen und zu fördern. Im Reallabor mit der FRoSTA AG wird untersucht, wie die ökobilanzielle Betrachtung von Biodiversität in das Warenwirtschaftssystem integriert werden kann, um die Auswirkungen auf Biodiversität zu quantifizieren. Auf dieser Basis können dann Auswirkungen auf Biodiversität in der Entscheidungsfindung im Management und beispielsweise in der Produktentwicklung berücksichtigt werden.
Im Fokus stand daher die Frage, ob die benötigten spezifischen Daten erhoben werden können und bei welchen Daten vielleicht Schwierigkeiten bestehen. Schön zu erfahren war, dass die benötigten Daten für die Wirkungsabschätzung zu Biodiversität auf Ebene der Landwirtschaft verfügbar sind.
Spannend war es auch zu sehen, dass es unterschiedliche Anforderungen auch im Hinblick auf Biodiversität an die landwirtschaftliche Produktion gibt, wenn Rohwaren für die Tiefkühlproduktion oder für den Lebensmitteleinzelhandel oder den Wochenmarkt erzeugt werden und das hier eine differenzierte Betrachtung insbesondere im Hinblick auf passende Maßnahmen geboten ist. Der Besuch war sehr erkenntnisreich und liefert weitere Erkenntnisse für die Praxistauglichkeit der im BioVal-Projekt weiterentwickelten Wirkungsabschätzungsmethode zu Biodiversität (BVI-Methode) und für die Entwicklung eines Tools zur Anwendung der BVI-Methode.