In dem Design Report stellen wir einen Ansatz für die projektbegleitende Evaluation vor, um den transdisziplinären Forschungsprozess wirkungsorientiert zu gestalten und seine Wirkungen systematisch zu erfassen.
In der ersten Förderphase der tdAcademy haben Dr. Josefa Kny und Prof. Dr. Dr. Martina Schäfer das Konzept der Wirkungsworkshops entwickelt. Dieses umfassende Workshop-Format ermöglicht es transdisziplinären Forschungsprojekten in einem moderierten Prozess, eine gemeinsame Vision für das Projekt zu formulieren, eine grobe Akteursanalyse durchzuführen, die geplanten Aktivitäten, Interaktionen und Outputs des Projekts zusammenzutragen und insbesondere über die angestrebten gesellschaftlichen Wirkungen zu reflektieren. Durch den Workshop werden die impliziten Annahmen der Projektpartner*innen aus Wissenschaft und Praxis zu den Zusammenhängen zwischen Forschungshandeln und Wirkungen – die sog. Theory of Change – explizit gemacht. Die in dem Workshop erarbeiteten Wirkungspfade helfen den Projekten, Lücken in der Wirkungslogik zu entdecken und evtl. notwendige Nachbesserungen im Projektdesign zu identifizieren.
Aufbauend auf den Wirkungsworkshops haben Dr. Jasmin Wiefek, Emilia Nagy und Prof. Dr. Dr. Martina Schäfer einen Ansatz für die projektbegleitende formative Evaluation transdisziplinärer Forschung entwickelt. Die Durchführung eines Wirkungsworkshops mit der Erarbeitung einer Theory of Change bildet den Ausgangspunkt der Evaluation. Auf Basis dieser Ergebnisse wird von den Evaluator*innen gemeinsam mit dem Projektteam ein Monitoringkonzept erarbeitet, welches sowohl Indikatoren mit Bezug auf die projektspezifischen Outputs und Wirkungen enthält als auch Indikatoren, die die Qualität des transdisziplinären Prozesses beurteilen. Das Monitoringkonzept liefert die Struktur für die folgenden Datenerhebungen. Diese finden fortlaufend statt und die Ergebnisse der Datenauswertungen werden regelmäßig im Team besprochen. Diese Reflexionsprozesse sowie die regelmäßige Wiederholung der Wirkungsworkshops stellen die Festigkeit der entwickelten Wirkungspfade kontinuierlich auf die Probe und führen gegebenenfalls zu einer Anpassung der projektspezifischen Theory of Change.
In dem Anfang 2024 von der GAIA veröffentlichten Special Issue „Impacts of Real-world Labs in Sustainability Transformations“ wird das Evaluationskonzept in einem Design Report vorgestellt. Anhand zweier Beispiele aus der Reallaborforschung wird die Anwendung des Ansatzes in der Praxis erläutert. Die Publikation können Sie hier aufrufen.